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Skalensystem Dur-Tonleiter für Blockflöte

Technische Übungen

Das Skalensystem von Agnès Blanche Marc ist exclusiv
im Delor-Shop zu erwerben.

Nachfolgender Beitrag ist bei Windkanal erschienen - Das Forum für die Blockflöte 2024-3.
Autorin: Vincenta Prüger


Wie hält man die Finger wach, wie die Zunge? Gibt es einen Trainingsplan? Eine ultimative Methode? Zu folgenden Fra­gen sind einige Lehrwerke und Übungsmaterialien erschienen, oftmals mit eigenständigen Methoden, aber auch mit wie­derkehrenden Konzepten.

Eine bekannte Methode ist das Tonlei­terspiel, das von vielen als essen­ziell empfunden wird. Das neu erschienene Heft »Skalensystem« von Agnes Blanche Marc enthält diverse Übungen, die sich mit Dur-Tonleitern auseinander­ setzen und auf einer Altblockflöte gespielt werden sollen. Laut der Autorin würde man dadurch zu so etwas wie einem »Paganini der Blockflöte« werden.

Alles ist so gestaltet, dass man sich durch alle Tonleitern in chromatischer Reihenfolge spielt, aber davor noch den Gesamtumfang »absteckt«, was bedeutet, dass man bei einer F-Dur-Tonleiter, mit der begon­nen wird, zuerst f1 und f2 spielt, dann die Tonleiter. So soll der Spieler erkennen, ob die Into­nation auch dann gut ist, wenn er die Tonleiter spielt und die beiden Töne die gleiche Tonhöhe haben wie zuvor. Dieses System wird nicht nur für den üblichen Ambitus verwendet, sondern auch darüber hinaus, wobei diese ausgreifenden Übungen grau markiert sind. Die erste graue Tonleiter beginnt bei g2 und die letzte bei c3. Weitergehend wird diese Grundübung variiert.

In Varianten wird mit unter­schiedlichen Artikulationen oder Bindungen gespielt, um die Ton­leitern auch abwechslungsreich »in die Finger zu bekommen« und für Situationen im echten Leben, wo ja tatsächlich dann diverse Kombinationen vorkom­men, gut gewappnet zu sein.

Im Übungsheft finden sich wei­tere spannende Aufgaben: Neben dem Spielen von Terztonleitern und sogar Quarttonleitern (f/a, g/b,... bzw. f/b, g/c,...) wird auch eine Kombination der Skalen mit rhythmisierten Tril­lerbewegungen eingeführt, was eine Verbesserung der Agilität der Finger bei diversen Triller­kombinationen ermöglichen soll.

Als Finalstufe werden Terz- und Quarttonleitern mit Trillerübun­gen kombiniert, gefolgt von wei­teren Finger- und Zungentrainings-Kombis, die sich für das Geläufigkeitstraining empfehlen. Bei regelmäßigem Skalenkon­sum erhöht sich nicht nur die Fingerfertigkeit (wenn gezielt mitgeübt, natürlich auch die Zungenfertigkeit), sondern auch das Verständnis für schwierige Griffkombinationen, die durch laufendes Training später in »freier Wildbahn«, wie zum Beispiel innerhalb eines Vivaldi-Konzerts, längst nicht mehr so schwierig und außergewöhnlich wirken, wie sie es ohne das zuvor absolvierte Skalenpensum tun.

Die Autorin hat neben diesem Lehrwerk, das man als Übungs­material für Fortgeschrittene ansehen kann, auch eine weitere Schule für Kinder herausgege­ben. Hierbei handelt es sich um die Sopranflötenschule »Meine Blockflöte und ich«, wobei Agnes Blanche Marc versucht, ganzheitlich unter Einbezug von Erkenntnissen aus der Gehirn­forschung zu arbeiten.

Vincenta Prüger
Der Artikel erschienen bei
Windkanal - Das Forum für die Blockflöte 2024-3. Mit freundlicher Genehmigung des Verlages.

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